Telegrafenstation Oeynhausen
Station Nr. 32 – Oeynhausen

Die Telegrafenstation Oeynhausen

Ein technisches Denkmal zur Geschichte der optischen Telegrafie

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Optische Telegrafie im 19. Jahrhundert

Für eine schnelle nachrichtentechnische Verbindung zwischen den preußischen Kernlanden um Berlin und den preußischen Rheinlanden ließ die preußische Regierung zwischen 1832 (königlicher Erlaß) und 1834 die optische Telegrafenlinie zwischen Berlin und Koblenz errichten.
 

Die ca. 500 km lange Strecke bestand aus 62 Telegrafenstationen, die sich in Sichtweite – etwa 7 bis 14 km voneinander entfernt, -je nach topografischen Gegebenheiten auf Bergen, aber auch auf Schloss- oder Kirchentürmen befanden.    

Die Station Oeynhausen war die Nr. 32. Im Kreis Höxter gab es fünf dieser Stationen: auf dem Harzberg (Köterberg) Nr. 29, auf dem Hungerberg bei Vörden Nr. 30, auf dem Lattberg bei Entrup Nr. 31, auf der Finnstätte bei Oeynhausen Nr. 32,  auf dem Rehberg bei Altenbeken die Station Nr.33. Diese Station stand direkt an der Grenze zum Kreis Paderborn. 

Charakteristisches Merkmal einer Telegrafenstation war der hohe Mast mit drei weithin sichtbaren Doppelarmen. Über Seile und Hebel wurden die sogenannten Indikatoren im Winkel von 45, 90 und 135 Grad in Stellung gebracht. Bei „vorzüglicher“ Luft wurden so 1,5 bis 2 Zeichen – Zahlen, Buchstaben, Silben, Wörter oder ganze Sätze – pro Minute an die nächste Station übermittelt. 

Bei Nebel oder Regen, aber auch bei gleißendem Sonnenschein musste der Betrieb jedoch eingestellt werden.

Nur 16 Jahre währte die Zeit der optischen Telegrafie in Preußen, dann wurde sie von dem elektrischen Telegrafen , dem Morseapparat, abgelöst. Die Stationshäuser wurden zumeist auf Abbruch verkauft – so auch die Telegrafenstation Oeynhausen.

1978

Freilegung des Kellers

1979

Freilegung der Grundmauern

1983

Der Turm ist eingerüstet 

1984

Einweihung im August 1984

Die Location mit dem gewissen Extra: 

Dinosaurier der Telekommunikation trifft auf World Wide Web und WLAN.

Dank einer großzügigen Förderung des Heimatministeriums konnte die Station in 2020 und 2021 aufwändig saniert werden. Nun ist die Station wieder zu besichtigen. Sie zeigt das Gebäude, in dem 2 Telegrafisten mit ihren Familien wohnten, das rekonstruierte Observationszimmer und eine multimediale Ausstellung mit vielen Informationen zur optischen Telegrafie in Preußen und zur Station Nr. 32 Oeynhausen.
Und natürlich werden auch Führungen angeboten.

Die Telegrafenstation ist zu mieten – nicht nur für Familienfeiern und Feten, auch als Seminarraum mit Internet und WLAN, Leinwand und Beamer.

Wussten Sie,

  • dass die Nachricht über die Verhaftung des Kölner Erzbischofs Clemens August Droste zu Vischering an den preußischen Innenminister über den optischen Telegrafen lief?
  • dass diese Nachricht nur fünf Stunden unterwegs war? In Zeiten von Email, Facebook und Whatsapp eine Ewigkeit!
  • dass die Telegrafisten gelobten, „nicht nur für die Dauer meiner Dienstzeit bei der Telegraphie, sondern auch für meine ganze Lebenszeit, die unverbrüchlichste Verschwiegenheit über Alles, was durch die Beförderung telegraphischer Depeschen zu meiner Kenntnis gelangt, …“
  • dass die Telegrafisten zu Stubenarrest als Disziplinarstrafe verdonnert werden konnten, wenn ihnen eine strafbare Handlung nachgewiesen wurde?
  • dass Sie heute von Station Nr. 32 die Station Nr. 31 Entrup sehen und die dort eingestellten Zeichen ablesen können, wenn Telegrafierwetter herrscht.

Flyer zum Download

Dinosaurier der Telekommunikation

Comic Vorschaubild

Comic

Carla & Drees

Flyer Telegrafenstation Ansicht

Flyer

Telegrafenlinie Berlin – Koblenz

KONTAKT

Telegrafenstation Oeynhausen

Klara Heinemann
33039 Nieheim
Tel.:05274/95826
Email: Klaraheinemann@aol.com

  • an jedem letzten Sonntag von April bis Oktober von 14 – 18 Uhr
  • am Tag des offenen Denkmals
  • nach Vereinbarung
  • Führungen nach Rücksprache mit dem HV Oeynhausen